Sanssouci ( 2010 )
interdisziplinäres Performanceprojekt
Das interdisziplinäre KunstTeam Band Desiré ( Alexandra Rauh – Choreografie/ Installation) und Katrin Kaa Riedl (Videokunst) gestaltet in Zusammenarbeit mit Bastus Trump ( Sounddesign) einen Kunstort in dem Nürnberger Stadtteil Langwasser, an dem die Bewohner des Stadtteils aktiv mit gestalten können.
Die Grundlage des Projekts ist eine Fragebogenaktion in diesem Stadtteil, die das enge Zusammenleben von Menschen mit verschiedenen Lebenshintergründen, aus verschiedenen Kulturen und unterschiedlichen finanziellen Situationen in einem urbanen Ballungsraum thematisiert.
Es werden Fragen nach Schwierigkeiten des Zusammenlebens, nach Notwendigkeiten der Abgrenzung, nach ( noch ) nicht gelebten Lebensentwürfen, nach dem persönlichen Paradies, nach unerwünschten Geräuschen und Wunschklängen etc. gestellt.
Wie würde für die Menschen dort ein Sanssouci, ein Ort ohne Sorge aussehen? Durch was wird diese Wunschvorstellung verhindert?
Die Antworten der Fragebögen wurden künstlerisch umgesetzt und in einen Kunstparkour, der aus den Elementen Video-Rauminstallation, Soundinstallation und Performance besteht, integriert.
Die Bewegungsperformance beschäftigt sich mit der Frage, was ein “Sanssouci“ verhindert. Parkour als eine Bewegungsform, die im urbanen Raum entstanden ist und die die Philosophie hat, mit dem Körper gesetzte Grenzen und Hindernisse zu überwinden, ist die Basis der Performance. Der Parkour ist Synonym für das urbane Leben mit seinen räumlichen Begrenzungen, aber auch für Situationen in denen der Mensch selbst zum Hindernis wird durch Verhalten, Denkweisen und nicht zuletzt für sich selbst durch seinen eigenen Körper.
In der Soundinstalltion, die aus mehreren Stationen besteht, werden Fragmente urbaner Klänge aus dem Stadtteil mit Interviewfetzen, unerwünschten Klängen und Wunschgeräuschen gemischt.
Die Video-Rauminstalltion greift die Wünsche der Bewohner des Stadtteils auf. In ihr können sich die Besucher auf ein vermeintliches „Leben ohne Sorge“ einlassen und werden mit Vorstellungen eines „Ideal-Lebens“ konfrontiert.
Konzept: Alexandra Rauh / Katrin Kaa Riedl / Bastus Trump / Künstl. Leitung, Choreografie: Alexandra Rauh / Video – Rauminstallation: Katrin Kaa Riedl / Soundparkour: Bastus Trump / Freerunner: Team Vibramove / Licht: Christian Schwarzer / Technik: Robert Halmschlager und Team
Diese Produktion entstand mit Unterstützung der Stadt Nürnberg, dem Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz ( BLZT ) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Forschung, Wissenschaft und Kunst, dem Gemeinschaftshaus Langwasser, dem KunstKulturQuartier Nürnberg und der Tanzzentrale der Region Nürnberg e.V.